In der voranschreitenden Digitalisierung gewinnt orts- und zeitflexibles Arbeiten einen immer größeren Stellenwert. Chancen und Risiken gehen hier oft Hand in Hand. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat nun wissenschaftliche Erkenntnisse zusammengetragen.
Heutige Arbeitsformen entkoppeln Ort und Zeit. Die gestiegene Mobilität ist durchaus ein Gesundheitsrisiko. Sie fordert ein Mehr an Organisationsaufwand und reduziert die Ruhezeit. Pendler die mehr als eine Stunde bei einfacher Strecke unterwegs sind, haben ein höheres Risiko für einen schlechteren allgemeinen Gesundheitszustand. Die Stressbelastung steigt und depressive Verstimmungen können zunehmen. Mehr Selbstbestimmung kann hier entgegenwirken. 40 Prozent aller Arbeitnehmer könnten von zu Hause arbeiten, allerdings ist dies nur bei 12 Prozent der Fall. Es versteht sich von selbst, dass das mit der ausgeübten Tätigkeit zusammenhängt. Homeoffice erhöht das Wohlbefinden und ermöglicht eine bessere Abstimmung von Beruf und Privatleben, da flexibler reagiert werden kann und sich manche zeitlichen Abläufe besser planen lassen – allerdings geht der persönliche Kontakt mit den Kollegen verloren. Wichtig ist auch bei der Arbeit von Zuhause aus, dass Ruhezeiten eingehalten werden und die Arbeitszeit und -intensität nicht zu sehr ausgedehnt werden. Der neue Typus des sogenannten „Wissensarbeiters“ ist durch seine elektronischen Hilfsmittel flexibel aber auch fast immer erreichbar und überall arbeitsfähig. Dies trifft im Besonderen heute schon auf die Kreativen und die IT-Branche zu. Die dauernde Erreichbarkeit für betriebliche Belange, auch in der Freizeit, verhindert die effiziente Erholung, was sich wiederum negativ auf die Arbeit auswirkt.
Arbeit und Erholung in Balance zu halten – der eigenen Gesundheit zu liebe – ist wichtig und grundlegend für erfolgreiches und effizientes Arbeiten.